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wuming schrieb am 12.5. 2003 um 05:15:51 Uhr über

Beispiel

Hakim Bey
sich die Menschen auf ein gemeinsames Verständnis von Wahrheit einigen?
Hakim Bey: Unter dem epistemologischen Aspekt funktioniert das Internet ausgezeichnet. Wenn wir das Internet mehr als epistemologisches Werkzeug betrachten und nicht als Ontologie, sind wir auf dem richtigen Weg. Das Internet ist ein großartiges Instrument, um Wissen hervorzubringen - als eine Existenzweise allerdings läßt es viel zu wünschen übrig. Und auch Wissen existiert letztlich nur, wenn es sich angeeignet wird, seis von einem Individuum, seis von einer Gruppe, und dadurch zu einem tatsächlichen, aktiven Bestandteil des Lebens wird. Ich wäre aber zögerlich - ich bin ein moderner Zauderer - und mißtrauisch einer universellen Epistemologie, einem einheitlichen Wissenssystem gegenüber, denn das hieße, jede Netznutzerln müßte dieselbe - durchaus auch körperliche - Erfahrung mit dem Wissen machen, das Wissen müßte in identischer Form eine Rolle für unser Leben spielen, und das stört mich ungemein. Als Werkzeug oder sogar Waffe im Kampf um Wissen scheint mir das Internet durchaus das aufregendste und interessanteste Feld der diskursiven Auseinandersetzungen zu sein, das es in diesem Augenblick gibt. Aber ich betrachte es als Ort der Kämpfe, nicht als wunderbares Geschenk, das vom Himmel fiel. Es hat durchaus seine ihm eigene Perfektion, strukturell gesehen, aber eben nur als neue Technologie, die ebenfalls viele komische Nebeneffekte hervorgebracht hat, ziemlich chaotische Zustände. Aus diesem Chaos kann einerseits das schlimmste Elend, andererseits unglaubliche Freiheit und Freude entstehen. Es ist sowieso seltsam, daß das Internet ursprünglich im militärischen Zusammenhang entwickelt wurde. In diesem Sinn war es immer schon korrumpiert. Nun müssen
wir uns die Frage stellen, in welchem Sinn wir uns als Netzaktivisten bezeichnen.

t0: Wie wäre es, wenn wir mit den Bösen redeten und versuchten, gemeinsam ei-
nen Weg zu finden?

Hakim Bey: Na dann viel Spaß. Nehmen wir zum Beispiel das Netz-Magazin Wired. Es wird von einem nationalen Think Tank, einer Denkfabrik mit dem wundervollen Namen »Institut für Frieden und Gerechtigkeit« oder so ähnlich finanziert, die von Newt Gingricht geleitet wird. Damit verschafft sich dieser Typ Zugang zu einer Menge Leute. So kriegen die Wirtschaftskonzerne Zugriff auf Diskussionslisten im Netz, in denen sie dann ihre Produkte lancieren können. Ich glaube, daß die Zusammenarbeit mit solchen Leuten - von denen ich im übrigen nie gesagt habe, sie seien »böse«, höchstens »nicht gleichgesinnt« - läuft immer darauf hinaus, mein Elend zu vergrößern. Wenn ich also etwa glaubte, daß Wired das heißeste, coolste Magazin im Netz sei, und das glauben sehr viele, weil

Temporäre Echtzeit

Wired sagt, daß es so sei, dann steck ich aber bis wie man bei uns zuhause sagt. Dann wirst dudeine Energien verschwendest, was nicht gerade gefühl beiträgt. Dieselbe Geschichte wie die von Schritt machten, mit den Majors auf der globalen zuarbeiten und sich dann so unglücklich und eie begehen. Obwohl sie nun Millionen von Dollar ve tiven Bande mehr zu ihren Hörern, die ja an der auch mitbeteiligt sind. ich meine, daß jede Situat gibt keine Garantien und Sicherheiten, die einem jedes Eine-Million-Dollar-Angebot kann was ta auch. Keine vorgängige Schlußregel kann festlege ser ist als der Schlag. Manchmal muß man auch Widerstand je zu einem Ziel führt, ist mir dabei mich nicht. Wahrscheinlich kann man darauf endl persönlich, im kleinen, gibt es immer wieder Erfol te die Bewegungen meiner Erfahrungen auf einer für die Zukunft vorauszeichnen: mit wem ich G ich weiterverfolgen wie meine Kunst aussehen so sozialem Realismus, ich schrei auch nicht nach »schen Kunstwerken. Ich verlange nur von mir sel was ich da tue. Wenn also Wired je auf die Idee wollen, würde ich ihnen den Finger zeigen. Ich ka zu hoch.

Im ßespräch mit Mordecai Watts

Mordecai Watts: In T.A.Z. behauptest du, daß u von den Medienbildern vorgegeben sind, als h mehr. Die Leute werden mit Bildern zugeschütte zubringen. Ganz am Rande kamst du dort auch a chen, als neueste Form von Unterhaltung mit de unsere Phantasie Oberhaupt.

Hakim Bey: Mir wird das immer klarer. Am A das alles brennend interessiert, möglicherweise h wissen Begeisterung über diese neue Technologi deren habe auch ich Gibson gelesen, und mir g Dinge gut. Als dann aber Leute wie Timothy Lea



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